Ich mag Bücher, die die neuere Geschichte thematisieren und ich mag starke Frauen. So klang auch der Klappentext dieses Buchs für mich gleich sehr spannend. Aber lest selbst:
London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit?
Maisie wurde in Kanada geboren und hat mit ihrer Mutter in New York gelebt. Ihre Mutter ist eine gefeierte Schauspielerin, der es peinlich ist, eine erwachsene Tochter zu haben. So beschließt Maisie, in das Land ihrer Vorfahren zu gehen und zieht nach London. Dort muss sie schnell eine Stelle finden, denn ihre Ersparnisse sind nicht hoch. So bewirbt sie sich als Schreibkraft bei der BBC und bekommt diese Stelle auch. Frauen arbeiten hier nur als Schreibkräfte oder Sekretärinnen, mit einer Ausnahme: Hilda Matheson. Sie leitet das Resort für Vorträge aller Art und ist bei den Hörern sehr beliebt. So kann sie sich in dieser Männerwelt auch recht gut behaupten. Maisie kommt zunächst als Sekretärin zu ihr, doch schon bald erkennt Hilda ihr Potenzial und fördert Maisie. Zu dieser Zeit wird das Radio noch als Modeerscheinung gesehen und als Konkurrenz zur Zeitung noch nicht so ernst genommen.
Doch auch in London gewinnen die Faschisten Freunde und denen ist sehr dran gelegen, das Radio unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie haben schnell begriffen, dass sich ihre Ansichten hier viel schneller und breiter verbreiten lassen. Doch Hilda und Maisie kommen ihnen auf die Spur....
Ich hab hier ein Buch gelesen, das mich zuerst sehr fasziniert hat. Die junge Maisie gewann sofort meine Sympathie und man spürt auch schnell die Zerrissenheit des Generaldirektors, der einerseits Hildas Arbeit sehr schätzt, andererseits aber die Emanzipation der Frau als bedrohlich empfindet. Maisies Ziel in England war es primär, einen passenden Ehemann zu finden und eine Familie zu gründen. Doch schon bald findet sie die Berufswelt so spannend, dass sie es sich nicht vorstellen kann, auf ihre Arbeit zu verzichten. Dieser Zwiespalt wird natürlich dadurch verstärkt, dass sie einen jungen Adligen kennenlernt, zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt.
Leider hat das Buch in der Mitte auch ziemliche Längen und das Spannendste passiert nur im letzten Drittel. Insgesamt war es ein unterhaltsames Buch, das man gut lesen kann. Verschenken würde ich es vermutlich eher nicht.
Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich herzlichen Dank! Meine Rezension wurde dadurch nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.
Ich verlinke diesen Beitrag nun auch ins Lesezimmer von Karminrot, dort findet ihr noch mehr Interessantes. https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2020/11/03/buecher-gegen-den-novemberblues/ Schaut doch mal vorbei.
Ich hatte das Buch schon auf meiner Liste. Nun wohl nicht mehr. Immer spannend, wie Bücher ankommen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Der Klappentext hält nicht immer was er verspricht....
LöschenLG
Sylvia