Buchvorstellung: "Unser Weg nach morgen" von Jana Voosen *enthält Werbung*

 Beinahe hätte ich diese Woche meine Buchvorstellung vergessen. Hier der Klappentext: 

Hamburg, 1937: Lilo wächst als behütetes Nesthäkchen in einer parteitreuen Kaufmannsfamilie auf. Schon lange ist sie unsterblich in den Freund ihres Bruders verliebt. Als Ludwig endlich auf sie aufmerksam wird, entführt er sie in die verlockende und verbotene Welt der Swing-Jugend. Braves Hitlermädchen bei Tag, durchtanzt sie nun heimlich die Nächte im Alsterpavillon. Doch dann verschwindet Ludwig—und Lilo ist schwanger. Im Kampf um ihre Tochter wächst sie über sich hinaus.

2019: Nele hat den kleinen Buchladen ihres Vaters in Ottensen übernommen. Eines Tages übergibt ihr eine Kundin die Lebenserinnerungen von Lilo: Es ist das richtige Buch zur richtigen Zeit. Denn es gibt Nele den Mut, endlich ihren eigenen Weg zu gehen.

Für dieses Buch hat die Autorin ein mittlerweile sehr verbreitetes Schema gewählt: Die Hauptperson kommt auf irgendeine Weise an ein Buch/Manuskript/Sonstiges das sie in die Vergangenheit führt und irgendwas mit ihrer Geschichte zu tun hat. Ich muss gestehen, dass diese Bücher für mich meist sofort aus dem Rennen sind. Hier hab ich mich doch dazu hinreißen lassen, das Buch zu lesen, weil mich die Geschichte von Lilo interessiert hat. 

Diese Geschichte hat mich dann auch sehr berührt, obwohl es gerade momentan nicht leicht ist, Geschichten über Krieg zu lesen.  Lilo schwärmt schon immer für den Ludwig, den besten Freund ihres Bruders. Und als er sie dann tatsächlich als Teenager wahrnimmt lässt sie sich von ihm gerne verführen. Sie taucht mit ihm in die Welt des Swing, der verbotenen Negermusik ein. Dazu muss sie sich heimlich aus dem Haus stehlen, denn Lilos Eltern sind sehr treue Nazis. Das Doppelleben zwischen Hitlermädchen und Swinggirl hat ein Ende, als Lilo und Ludwig verhaftet werden. Als ihre Eltern dann auch noch erfahren, dass Lilo schwanger ist will die Familie nichts mehr mit ihr zu tun haben und Ludwig muss an die Front. Den Eltern  geling es , Lilo in ein Lebensborn Heim zu schicken. Hier sind alle Frauen gleich gut angesehen, die dem Führer ein arisches Kind schenken. Doch auch hier findet Lilo keine Ruhe. Ein Ziehsohn ihres Vaters, inzwischen hochrangiger SS-Mann möchte Lilo heiraten, doch als sie sich weigert schlägt er sie zusammen. Im Krankenhaus wird ihr dann eine Adoptionsurkunde für ihr Kind untergejubelt. Als Lilo aus dem Krankenhaus kommt ist ihr Kind weg und sie kann als Mutter ohne Kind nicht im Heim bleiben. Doch es gelingt ihr, die Adoptiveltern ausfindig zu machen und dort eine Stelle als Kinder- und Hausmädchen zu bekommen. Doch Lilo verliert nicht den Traum, mit Ludwig und ihrem Kind zusammen zu leben aus den Augen.....

Neles Geschichte ist da ganz anders. Sie hat nach dem Tod ihres Vaters den Bücherladen übernommen und eigentlich immer das gemacht, was andere von ihr erwarten. Doch was will sie selber?

Der größte Teil des Buches ist Lilos Geschichte gewidmet. Die fand ich aus sehr interessant und die hat mich auch berührt. Den Teil um Nele könnte man aus meiner Sicht ersatzlos streichen. Das Buch würde dann nicht mehr in dieses doofe Modeschema fallen und wäre einfach gut. 

Trotzdem würde ich das Buch empfehlen, der Hauptteil ist wirklich gut.

Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich herzlichen Dank. Meine Rezension wurde dadurch aber nicht beeinflusst.

Diesen Beitrage stelle ich nun auch ins Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2022/03/06/historischer-buechermaerz/ ). Schaut doch mal vorbei.