Häkelkette

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Samstag, 18. November 2017

Buchvorstellung: "Ziemlich alte Helden" von Simona Morani


Diese Woche stelle ich euch mal wieder ein ganz besonderes Buch vor und beginne wie gewohnt mit dem Klappentext:

In einem Bergdorf in der italienischen Provinz treffen sich seit (gefühlt) vierzig Jahren fünf alte Männer täglich in der Bar „La Rambla“. Sie trinken Schnaps, qualmen (unerlaubt) Zigaretten und der 96-jährige Gino, der so gut wie blind ist, fährt noch täglich eine kleine Runde auf seiner Ape durchs Dorf. Obwohl gerade ein guter Freund gestorben ist, trotzen die Alten dem Tod mit Humor und Starrsinn. Als ein junger Polizist ins Dorf kommt und die Greise nicht nur zur Ordnung aufruft, sondern sie auch möglichst schnell in das frisch gebaute Altersheim umquartieren möchte, haben sie nur eins im Sinn: dem Grünschnabel zu zeigen, dass sie im Dorf die älteren Rechte haben … 

Über dieses Buch bin ich auf einem Blog gestolpert. Die Beschreibung hat mich sofort angezogen und so musste ich das Buch auch lesen. Die Autorin schreibt hier sehr mutig über das Alter, ein Thema das wir gerne etwas verdrängen. Ich musste dabei sofort an meine Schwiegermutter denken. Als damals ihre Schwestern schon im Altenheim lebten, sie aber noch zu Hause, da meinte sie nach jedem Besuch, sie sei so froh, das Heim wieder verlassen und nach Hause gehen zu können. Damals konnte ich das nicht so ganz nachvollziehen. Ich dachte, im Heim sind die Leute doch in Gesellschaft und es ist mehr Leben um sie herum. Als dann auch meine Schwiegermutter ins Heim ziehen musste wurde mir schnell klar, was sie damals meinte....

Und so konnte ich mich auch gut in dieses Buch hinein versetzen. Jeden Tag treffen sich die 5 alten Männer in der Bar um zu reden, zu rauchen, zu trinken und nicht an ihr Alter und ihre Unzulänglichkeiten zu denken. Ettore hat Angst davor, einfach nicht mehr aufzuwachen, ist doch gerade erst sein bester Freund verstorben. Täglich besucht er deshalb den Arzt, der seine Sorgen aber auch nicht so ganz nachvollziehen kann und ihn immer kurz abspeist. Gino ist 96 Jahre alt und sieht nur noch sehr schlecht, seinen Führerschein musste er schon lange abgeben und auch sein Auto ist verschrottet. Heimlich hat er sich nun aber eine Ape zugelegt, die er seit Jahren gut versteckt und mit der er immer wieder durchs Dorf braust, eine Gefahr für alle.... Sein Sohn lebt mit seiner Familie in der Stadt und kann sich nur wenig um den Vater  kümmern. Doch die Freunde sind mit ihrem Leben sehr zufrieden. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, helfen sich gegenseitig so gut es geht und freuen sich, wenn es ihnen wieder mal gelungen ist, den jungen Dorfpolizisten auszutricksen, der es darauf angelegt hat, Gino beim Fahren zu erwischen.  Nun wurde in ihrem Dorf aber ein Seniorenheim gebaut und alle sind der Meinung, dass es für sie genau der richtige Platz wäre.

Der Schreibstil von Simona Morani ist luftig und leicht. Hier wird über ein schwieriges Thema mit großer Leichtigkeit geschrieben. Die Erlebnisse der alten Herren entlocken einem immer wieder ein Schmunzeln und das Buch war mir ein großes Lesevergnügen. Man schließt die Herren sofort ins Herz. Wer also auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Buch ist wird daran sicher Freude haben. (und ich werde es ganz sicher zu Weihnachten verschenken)

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