Häkelkette

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Sonntag, 17. November 2019

Buchvorstellung: "Das Bekenntnis" von John Grisham *enthält Werbung*


Übers Bloggerportal bin ich auf den neuen Roman von John Grisham gestoßen. Ich hab zwar nicht alles von ihm gelesen, aber schon recht viel, was ich immer sehr spannend fand. Hier liest sich der Klappentext so:

Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: »Ich habe nichts zu sagen.« Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war.

Gleich vorne weg: Das ist ein sehr außergewöhnliches Buch. Pete Banning ist ein angesehener Bürger seiner Stadt. Er betreibt eine Baumwollplantage und auch alle seine Angestellen halten ihn für einen guten Chef, der sich auch um die Belange der Schwarzen kümmert. Erst vor ca. einem Jahr ist er aus dem Krieg zurück gegekehrt. Sehr zur Freude seiner Familie, denn er war bereits für tot erklärt worden. Seine Frau Liza war dem psychisch nicht gewachsen und lebt inzwischen in einer psychiatrischen Klinik, die beiden Kinder leben in ihren jeweiligen Highschools. Petes Schwester hat auf dem Grundstück ein eigenes kleines Haus. Regelmäßig trifft sie sich dort auch mit ihrem Bruder zu gemeinsamen Essen. Doch in dieser Familie ist es nicht üblich, über Gefühle zu sprechen. An einem Tag wie jedem anderen frühstückt Pete mit ihr und  nichts deutet darauf hin, dass er gleich einen Mord begehen wird. Doch nach dem Frühstück packt er seine Waffe, setzt sich ins Auto, fährt in die Stadt und erschießt den angesehenen Prediger. Einem durch die Schüsse herbei gelockten Schwarzen befielt er den Sheriff zu holen und lässt sich widerspruchslos verhaften. Wie sich dann herausstellt hat er bereits vorher verfügt, dass seine Kinder nicht nach Hause kommen dürfen. Der Anwalt der Familie möchte Pete verteidigen, doch dieser bekennt sich schuldig und weht alle Verteidigungmaßnahmen ab. So kommt es wie es kommen muss, Pete wird zum Tode verurteilt und nimmt auch dieses Urteil vollkommen gefasst an. Dass er schon vor der Tat, sein Land an seine Kinder übertragen hat, um es dem Zugriff der geschädigten Familie zu entziehen bekräftigt, dass die Tat vorsätzlicher Mord war. So kommt es dann zur Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl. Das einzige was klar wird ist, dass die Tat etwas mit seiner Frau Liza zu tun hat.

Im zweiten Teil des Buches erfahren wir, wie Pete und Liza sich kennengelernt haben und dann schnell und gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet haben, als Liza schwanger wurde. Dann wird über Petes Zeit beim Militär berichtet und sehr sehr ausführlich über seinen Kriegseinsatz.

Im dritten Teil geht es dann um die Familie. Wie gehen sie mit dieser Tat um, die auch ihr Leben so stark beeinflusst? Kann das Landgut der Familie erhalten bleiben oder wird es der Familie des Predigers als Schadenersatz zugesprochen? Die Kinder nehmen auch wieder Kontakt mit ihrer Mutter auf, die diesen Schlag nur sehr schwer verkraften kann und deren Prognose sich dadurch auch weiter verschlechtert.

Dieses Buch ist kein Thriller und mal wieder eine völlig andere Art, ein Buch zu schreiben. Den ersten Teil fand ich sehr spannend. Das Psychogramm eines Menschen, der so kaltblütig einen Mord begeht und dann so klar zu seiner Tat steht und damit jede Art der Verteidigung unmöglich macht fand ich sehr interessant. Der Prozess bringt natürlich keine Überraschungen, die Fakten sind ja von Anfang an klar. Und so kommt es zur Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl, die für mich viel zu drastisch beschrieben ist.
Der zweite Teil beschreibt Petes Erfahrungen im Krieg gegen Japan. Dies wird sehr ausführlich und langwierig geschrieben, zum eigentlichen Fall und zur Hauptgeschichte trägt dies so gut wie gar nichts bei. Wenn einem das zu viel wird, kann man problemlos zum dritten Teil übergehen. Aber auch dieser Teil ist recht langwierig geraten und die Frage, was denn nun letztendlich dieses Drama ausgelöst hat, wird erst ziemlich am Schluss geklärt, ist aber nochmal sehr überraschend.

Insgesamt habe ich von Grisham schon interessantere und kurzweiligere Bücher gelesen. Aber andere Vielleser werden das kennen, sehr oft ist man doch enttäuscht, wenn eine Geschichte zu vorhersehbar ist und man beim Lesen eines Buches so ein Deja vu Gefühl hat, diese Geschichte oder ähnliches schon oft gelesen zu haben.  Das ist bei diesem Buch eindeutig anders. Und deshalb habe ich es, obwohl es doch auch einige Längen aufweist, recht gerne gelesen.

Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich herzlichen Dank. Die Rezension wurde dadurch aber nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.

Und dies verlinke ich nun auch ins Lesezimmer von Karminrot. ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2019/11/01/meine-und-deine-novemberbuecher/ ). Schaut doch mal vorbei.

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