Häkelkette

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Sonntag, 2. Februar 2020

Buchvorstellung: "Die Dame hinter dem Vorhang" von Veronika Peters *enthält Werbung*


Auf dieses Buch bin ich ganz zufällig gestoßen. Mich interessieren gerade Bücher, die von ungewöhnlichen Frauen handeln. Und so lautet der Klappentext:

Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.

Dieser Klappentext ist etwas irreführend geschrieben. Er erweckt den Eindruck, es würde vordergründig um das Leben von Jane Banister gehen. Das ist aber nicht richtig. Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte von Dame Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Zofe Jane geschrieben. Es ist in Romanform geschrieben, die Autorin hat das Leben von Dame Edith aber sehr genau recherchiert, so dass das Buch aus meiner Sicht durchaus als Biografie gesehen werden kann.

Auf Rennieshaw lebt die Adelsfamilie Sitwell. Lady Ida hat hier vor kurzem eingeheiratet und erwartet ihr 1. Kind. Ebenso lebt auf dem Gut die Gärtnerfamilie Banister mit ihrer Tochter Emma. Eines Tages begegnet Emma Lady Ida und spricht mit ihr über das Baby, ein Treffen von dem sie niemanden erzählt. Als das Baby, Edith, geboren ist, schleicht sie sich ins Herrenhaus um das Kind zu sehen. Edith wird von ihrer Mutter von Anfang an abgelehnt, weil sie das Kind so hässlich findet, Emma aber ist entzückt von dem Baby.
Jahre später versucht Edith aus dem Herrenhaus abzuhauen und begegnet dabei Emma, die sie sanft überredet, doch wieder ins Haus zurück zu kehren. Die beiden unterschiedlichen Mädchen schließen Freundschaft. So oft wie möglich treffen sie sich an ihrem Lieblingsplatz um sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Von diesen Treffen wissen nur die beiden. Eines Tages erscheint jedoch nicht Edith, sondern ihre Kinderfrau zum Treffen und holt Emma ins Haus. Ediths Eltern haben für sie von einem Arzt eine Konstruktion anfertigen lassen, die verhindern soll, dass Edith weiter wächst und auch ihre Nase soll verkleinert werden. Monatelang ist Edith Tag und Nach in diesen Apparat eingesperrt, der ihr große Schmerzen verursacht. Emma schafft es, eine Anstellung als Hausmädchen zu bekommen und ist so oft es geht bei Edith um ihr etwas Linderung zu verschaffen....
So bald wie möglich verlässt Edith das Elternhaus und zieht mit ihrer Anstandsdame nach London. Hier erlebt sie zum ersten Mal ein freies Leben und Anerkennung.
Emma hat geheiratet und eine Tochter, Jane, bekommen. Als Edith viele Jahre später nach einem Hausmädchen sucht, besucht sie Emma und bittet sie, ihr ihre Tochter Jane anzuvertrauen. So kommt Jane in die Dienste Ediths.  Die exzentrische Dame lebt in für ihren Stand recht einfachen Verhältnissen. Sie schreibt Gedichte und Auftragsarbeiten um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als Künstlerin  hat sie einen illustren Bekanntenkreis.
Viele Jahre verbringen sie dann auch in Paris, machen Reisen nach Italien, immer unterstützt von vielen Gönnern.
Doch Jane lernt auch die Dame hinter dem Vorhang kennen. Eine starke Frau, die aber dann doch in eine hörigen Liebe zu einem Maler verfällt, der sie aber nur ausnützt und am Ende verstoßt. Edith verfällt immer mehr dem Alkohol. Jane sind über die Jahre beste Freundinnen geworden und so verzichtet Jane auf ihr Privatleben um sich ganz um Edith zu kümmern und bleibt auch bis zu ihrem Tod bei ihr.

Ein faszinierendes Porträt einer sehr ungewöhnlichen Frau und einer wunderbaren Freundschaft. Ich hab das Buch mit großem Vergnügen gelesen.

Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt, dafür sage ich vielen Dank. Meine Rezension wurde dadurch aber nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.

Diesen Beitrag stelle ich nun auch ins Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2020/02/03/lesemuedigkeit-und-die-februar-buecher/ ). Schaut doch mal vorbei.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja mal interessant, dass Edith Sitwell für einen Romanstoff geeignet schien. Über sie wird ja gerne nur gelästert, zu exzentrisch eben für Kleingeister. Wenn ich nicht dauernd mit meinen Frauenbiographien ausgelastet wäre, könnte das Buch glatt was für mich sein.
    Danke fürs Vorstellen!
    Astrid

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