Häkelkette

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Sonntag, 14. Juli 2019

Buchvorstellung: "So lange sie tanzen" von Barbara Leciejewski


Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin. Aber ich bin froh, dass ich es entdeckt habe.

Hier schon mal der Klappentext:

Ein bewegender Roman über das Vergessen, die Erinnerung und die große Liebe über den Tod hinaus von Erfolgsautorin Barbara Leciejewski.
Ada Friedberg ist eine alte Dame, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt, nicht einmal vom plötzlichen Tod ihres über alles geliebten Mannes Hans. Sie vermisst ihn schmerzlich, aber sie muss sich schließlich um ihren Boxer Hemingway kümmern. Der Hund verleiht ihrem Alltag nicht nur Freude, sondern auch Struktur und Orientierung, was dringend nötig ist, denn Ada wird allmählich vergesslich und bringt immer mehr durcheinander.
Doch dann findet sie einen neuen Zeitvertreib, für den sie lediglich ein Fernglas und ihren gemütlichen Platz am Fenster ihres Wohnzimmers benötigt. Von dort aus beobachtet sie die Leute in ihrer Nachbarschaft. Als sie eines Tages beim abendlichen »Fernsehen« in einem alten Haus ein tanzendes Paar entdeckt, erinnert sie dieser Anblick an die erste Zeit ihrer großen Liebe zu Hans. Abend für Abend kehrt sie nun zu den beiden Tänzern zurück. Während die Vergangenheit erwacht, verschwimmt die Gegenwart mehr und mehr, doch das tanzende Paar gibt Ada Halt. Solange sie tanzen …



Der Klappentext sagt schon sehr viel über dieses Buch aus. Aber ist es nicht langweilig, ein Buch über eine senile alte Frau zu lesen, die ihren Alltag immer schwerer alleine bewältigt ... Nein ist es nicht! Denn in Rückblenden wird uns Adas Geschichte erzählt. Der Leser erfährt wie Ada und Hans sich kennengelernt haben, wie Ada ihren jungen Mann voller Glück ihren Eltern vorstellen wollte und es nicht fassen konnte, dass ihr Vater, auch nach dem Krieg noch ein Anhänger Hitlers, Hans, einen jüdischstämmigen jungen Mann, einfach aus dem Haus wirft und Ada den Umgang mit ihm verbietet... Doch Ada lässt sich ihre Liebe nicht verbieten  und so treffen sich die beiden heimlich und zwar beim Tanzen. Schon bald stellt sich heraus, dass die beiden da eine große Begabung haben und an Turnieren teilnehmen werden. Und wieder wird ihr Vater damit konfrontiert, dass sein Tochter immer noch mit Hans zusammen ist... Ada stellt ihre Eltern vor die Wahl: entweder sie akzeptieren Hans und werden damit auch die Chance haben, die geplanten Enkelkinder kennen zu lernen oder es kommt zu einem radikalen Bruch. Da setzt sich zum ersten Mal auch Adas Mutter durch und der Vater muss klein beigeben. Und so lesen wir schon bald von einem Happy End...
Aber die Geschichte geht natürlich weiter und dieses Buch erzählt sehr einfühlsam, dass Liebe zwar eine gute Grundlage, aber noch lange keine Garantie für eine glückliche Ehe ist. Das Buch erzählt von Geduld, Aushalten können und Kompromissen. Es erzählt von den Widrigkeiten, die gemeistert werden müssen, von Träumen, die zerplatzen.....

Ich habe jede Seite dieses Buches genossen , immer wieder auch mit Gänsehaut und ehrlich gesagt habe ich auch ein paar Tränen vergossen. Das Buch gehört zu den schönsten, die ich je gelesen habe.

Und diese Rezension stelle ich nun auch bei Karminrot ins Lesezimmer ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2019/07/01/juli-buecher-gelesen-geplant-gewollt-linkparty/ ) und auch in Monerls bunte Welt ( https://monerl.de/aktion-monatshighlight-linkparty-juli/ ). Schaut doch mal vorbei.

4 Kommentare:

  1. Liebe Lusyl,
    danke, dass du das Buch in die Linkparty gestellt hast! Ohne das hätte ich wohl nie davon erfahren. Denn auch ich hätte hinter diesem Cover, Titel und Klappentext keine Geschichte #GegenDasVergessen vermutet! Das klingt toll! Ich lese viel darüber.

    Ich habe es auf meine Merkliste gesetzt, damit es nicht unter geht. Wirklich toller Buchtipp! Vielleicht gibt es nächsten Monat wieder so einen guten. Ich würde mich sehr freuen!

    GlG, monerl

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  2. Ich schaue gerade die Linkparty durch und stoße dabei immer wieder auf Bücher, die auf meine Wunschliste müssen. So auch bei dir. Das Buch klingt wundervoll! Danke für die Empfehlung!
    Liebe Grüße,
    Caro

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  3. Du hast das Buch auch sehr schön beschrieben. Ich hatte auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Die Autorin kann wirklich schreiben. Und ja, bei mir geht es mehr um die Demenz. Aber so liest halt jeder das aus den Büchern, was ihn mehr beschäftigt.
    Lieben Gruß
    Andrea
    (Ich freue mich immer wieder, deine Rezensionen zu lesen)

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  4. Das hast du schön geschrieben, Sylvia, ich habe bei dem Buch auch einige Tränen geweint. Und mich über meinen Neurologen geärgert, der gesagt hat: "Wenn Sie Angst haben, schon den Beginn einer Demenz zu erleben, dann haben Sie keine. Demenz nehmen immer nur die anderen wahr" Das Buch schildert so eindrücklich, wie es beginnt, das ist schon etwas beängstigend, finde ich.

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Ich freue mich immer sehr über eure Kommentare und sage herzlichen Dank dafür.

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