Häkelkette

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Sonntag, 23. August 2020

Buchvorstellung: "Ein neues Blau" von Tom Saller

 

Für dieses Buch habe ich zuerst eine Werbung gesehen. Und der erste Satz im Klappentext war für mich ausschlaggebend, dieses Buch zu lesen. Und so lautet der Klappentext:


Eine junge Frau geht ihren Weg als Porzellanmalerin der KPM

Als Lilis Mutter früh stirbt, kümmert sich ihr Vater Jakob rührend um sie. Aber erst als sie Günther von Pechmann kennenlernt, den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur, findet sie ihre Bestimmung: die Welt des Porzellans. Doch die Nationalsozialisten kommen an die Macht und Lili muss aus Berlin fliehen.

Fünfzig Jahre später lebt Lili wieder in Charlottenburg, zurückgezogen in ihrem Haus mit dem japanischen Garten. Sie spricht nicht viel über sich und ihr bewegtes Leben. Erst die 18-jährige Anja, widerspenstig und quer, kann Lili dazu bewegen, sich ihr zu öffnen. Stück für Stück enthüllt sich Lilis Geschichte, doch auch Anja hat ein Geheimnis. Welche Rolle spielt dabei die schlichte Porzellanschale, die die alte Frau wie einen Schatz hütet?

Ich bin ein großer Fan von Porzellan und habe auch vor einiger Zeit mit dem Porzellanmalen begonnen. So erhoffte ich mir, hier ein Stück Geschichte über Porzellanmalerei in den Händen zu halten. Gleich im Vorwort ging es auch um die Entwicklung eines besonderen Blautons, der auf einem Probestück gebrannt worden und vom Kaiser für gut befunden worden war. Das Geheimnis der Rezeptur wurde weiter vererbt und immer nur 2 Menschen gleichzeitig wussten davon. Sehr interessant!

Dann beginnt das eigentliche Buch. Anja wird vom Rektor ihrer Schule angesprochen, ob sie nicht als Gesellschafterin zu einer alten Frau gehen will, die sehr eigenbrötlerisch lebt und kaum mehr Kontakt zur Außenwelt hat. Anja stimmt zu. Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass Anjas Eltern sich scheiden lassen wollen und Anja sich ritzt, weil ihr der Schmerz hilft, vor ihren Problemen zu fliehen.

Parallel wird die Geschichte der alten Frau erzählt. Als Kind ist sie mit ihrem Vater und einem japanischen Geschäftsfreund in die Villa in Charlottenburg gezogen. Weil ihr Vater als Teehändler viel auf Reisen war, war sie meist in Gesellschaft des Japaners, der sie in seine Kultur einweist und ihr die Teezeremonie sowie die Malerei nahe bringt.  Sein Vater hat getöpfert und Teeschalen produziert. Gleichzeitig schickt ihr Vater sie zur religiösen Unterweisung zu einem Rabbi, denn Lillis Mutter war Jüdin.

Dann gehen die Geschäfte immer schlechter und Lili als Wink des Schicksals, als sie im Park eine Mutter mit 2 Kindern kennen lernt und für diese eine Gesellschafterin sucht. So kommt Lili ins Haus des Direktors der KPM. Hier lernt sie schönes Porzellan kennen und in ihr reift der Wunsch so etwas beruflich zu machen. Der Direktor ermöglicht ihr den Besuch der Kunstschule Schloß Giebichenstein in der Nähe von Halle. Zuerst lernt sie dort Porzellanmalerei um sich dann der Töpferei zuzuwenden.....


Tja, was soll ich sagen, dieses Buch war überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte. Ich hab jetzt auf Amazon die bisherigen Rezensionen gelesen und dabei die von buecherwurm gefunden:

Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet, denn er suggeriert doch eine mehr historisch basierende Geschichte. Gerne hätte ich mehr über die unterschiedlichen Seiten und Prozesse rund um das Porzellan und die damit verbundenen Personen erfahren.

Die beiden Erzählstränge finden für mich nicht wirklich zusammen. Ziemlich zusammenhangslos werden zwei Geschichten in verschiedenen Zeitphasen erzählt. Die Lebensgeschichte von Lili ist teilweise sehr langatmig und es ist ihr nicht immer leicht zu folgen. Mir fehlt der in der Inhaltsangabe beschriebene Bezug zur Porzellanmalerei und -herstellung. Hier hatte ich mehr Details mit historischen Informationen erwartet. Die Geschichte um Anja fand ich ziemlich konstruiert und nur bedingt passend zum anderen Erzählstrang.

Leider hat das Buch mich nicht abgeholt und durch die Geschichte führen können. Die Sprache hat mir gut gefallen, abgesehen von einigen Längen konnte ich gut folgen und flüssig lesen. Allerdings lässt sie keine Bilder im Kopf entstehen, die einige Stellen leichter verständlich gemacht hätte. Schade.

Besser hätte ich es nicht formulieren können.

Diesen Beitrag verlinke ich nun ist Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2020/08/05/buecher-die-ich-im-august-lesen-moechte/ ) Schaut doch mal vorbei.

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