Buchvorstellung: "Die Frauen von Kopenhagen" von Gertrud Tinning *enthält Werbung*

Diese Woche hab ich mir ein historisches Buch vorgenommen. Es geht um die Ausbeutung der Frauen in der Zeit der Industrialisierung.  Sehr interessant! Hier der Klappentext:

Kopenhagen 1885: Nelly und Marie arbeiten in der größten Weberei Kopenhagens. Bei einem Unfall am Webstuhl verletzt sich Marie schwer. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt das Verhalten der Verantwortlichen Rätsel auf. Nelly steht mit einem schweren Verdacht alleine da und erzählt nicht einmal ihrem Geliebten Johannes davon. Dessen Schwester Anna kommt zur selben Zeit aus Jütland nach Kopenhagen. Und ist schockiert, wie brutal und ungerecht das Leben in der großen Stadt ist. Furchtlos nimmt sie den Kampf auf und setzt einen Meilenstein in der Geschichte Dänemarks.

Das Buch beginnt mit der Geschichte von Nelly und Marie, beste Freundinnen und Schwägerinnen, die beide zu extrem schlechten Bedingungen in einer großen Weberei arbeiten. Eines Tages reißt ein Riemen und Marie wird in den Webstuhl gezogen. Schwer verletzt kann sie daraus geborgen werden, doch irgendwie scheint niemand bereit zu sein, Marie in ein Krankenhaus zu bringen. Nelly setzt sich durch und findet einen Weg. Doch die Hilfe kommt zu spät.... In Nelly regt sich der Verdacht, dass ihrer Freundin gar nicht geholfen werden sollte, eher sollte die ganze Angelegenheit vertuscht werden. Doch Nelly versucht, die anderen Frauen auf ihre Seite zu bringen, um künftig für bessere Arbeitsbedingungen und besseren Lohn zu kämpfen.

Dann kommt ein Bruch im Buch und es geht weiter mit der Geschichte von Johannes. Als Zwillingsbruder muss er mit seinem Bruder um die Übernahme des elterlichen Hofs losen. Leider zieht Johannes den Kürzeren und muss sich einen anderen Weg suchen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der reichste Bauer im Dorf wirbt um Johannes Schwester Anna. Mit einer solchen Heirat hätte die ganze Familie ausgesorgt. Aber Anna kann sich nicht verkaufen..... So landet auch Johannes in Kopenhagen und versucht sich mit Hafenarbeiten über Wasser zu halten. Er wohnt im selben Haus wie Nelly und die beiden verlieben sich und träumen von einer gemeinsamen besseren Zukunft. Doch dann wird Nelly in ihrer Wohnung überfallen und ermordet. Johannes ist der einzige Tatverdächtige und wird inhaftiert.   Als Anna davon erfährt macht sie sich sofort auf den Weg um ihrem Bruder zu helfen... Doch kann sie da etwas erreichen?

Das Buch fand ich sehr erschütternd und beklemmend. Es zeigt wie deprimierend das Leben der Fabrikarbeiter im 19. Jahrhundert war. Man fühlt unheimlich mit Nelly und Anna mit, doch immer wieder gibt es Rückschläge und traurige Ereignisse. Zum Glück endet das Buch mit einem Funken Hoffnung.....

Diesen Beitrag stelle ich nun ins Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2021/06/06/der-sommer-ist-da-buecher-fuer-den-juni/ ). Schaut doch mal vorbei.

Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich herzlichen Dank. Meine Rezension wurde dadurch nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.