Buchvorstellung: "Mittwoch ist ein Tag zum Tanzen" von Virginie Grimaldi *enthält Werbung*

 

Dieser Titel hat mich sofort angesprochen. Schließlich gehen wir seit vielen Jahren jeden Mittwoch zum Tanzen. Dass das Buch damit wenig zu tun hat verrät schon gleich der Klappentext:

Julia rennt nicht weg. Zumindest nicht so richtig. Aber sie braucht dringend eine Auszeit von ihrem Leben, und da fühlt sich das Angebot aus Biarritz an wie eine Rettungsleine. Hals über Kopf zieht sie an die Atlantikküste, wo sie als Psychologin den Bewohnern eines Seniorenheims zur Seite stehen soll. Eigentlich hat Julia mit alten Leuten wenig am Hut, doch schnell merkt sie, dass sich hinter den eleganten Türen der Seniorenresidenz mehr verbirgt, als sie auf den ersten Blick geahnt hat: gebrochene Herzen, lange gehütete Geheimnisse und unbändige Lebensfreude, wie sie ihr noch nie begegnet ist. Kann Julia alles, was sie sucht, tatsächlich dort finden, wo sie es am wenigsten vermutet?

Julias Vater ist verstorben. Dabei stellt sich dann auch heraus, dass ihr "Mann fürs Leben" mit dem sie zusammen wohnt doch nicht der Richtige ist. So beschließt Julia neu anzufangen und auch Paris zu verlassen. Auch von ihrer Familie hält sie Abstand, mit dem Tod ihres Vaters kann sie noch nicht umgehen und dass dann auch noch ihre geliebte Oma einen schweren Schlaganfall hatte muss sie erst verarbeiten.  In einem Seniorenheim in Biarritz findet die Psychologin eine neue Stelle. Schon beim Antritt ist es ihr sehr mulmig, einen besonderen Zugang zu alten Menschen hat sie nicht und Erfahrung in diesem Bereich hat sie auch nicht. Doch schon bald spürt Julia, dass die alten Menschen ihr sehr viel geben, vielleicht viel mehr, als sie ihnen zu helfen vermag. Und so bedauert es Julia immer mehr, dass ihre Stelle dort nur eine Mutterschaftsvertretung ist. Besonders als dann eine neue Bewohnerin einzieht, die einen sehr netten Enkel hat....

Die Beschreibung liest sich ein bisschen flach... Doch das Buch mit einer großen Herzenswärme geschrieben und die Weisheiten der alten Menschen berühren einen zu tiefst. Doch nicht nur ein Neuanfang ist Julias Triebfeder, in diesem Heim einen Start zu wagen. Was wirklich dahinter steckt erfährt man erst ziemlich am Ende des Buchs. Eine unheimlich gute Geschichte, vielleicht ein bisschen dick aufgetragen.

Und sicher ist der Alltag in einem Altenheim problembehafteter und anstrengender als hier beschrieben. Es ist schon ein bisschen viel heile Welt.... Trotzdem für mich ein sehr empfehlenswertes Buch.

Diesen Beitrag verlinke ich nun ins Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2021/10/13/bett-oder-sofa-oktober-buecher-21/ ). Schaut doch mal vorbei.

Das Buch wurde mir vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich vielen Dank. Meine Rezension wurde dadurch aber nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.