Häkelkette

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Sonntag, 1. März 2020

Buchvorstellung: "Das Knistern der Sterne" von Claire Hoffmann *enthält Werbung*


Bei den Neuerscheinungen bin ich auch auf dieses Buch gestoßen, das Titelbild und der Klappentext haben mich auch sofort angesprochen:

Stella, arbeitslos und frisch verlassen, ist in einem ziemlich desolaten Zustand, als sie auf den siebzigjährigen Balthasar trifft. Der ehemalige Literaturprofessor lädt sie ein, ihn auf eine Kreuzfahrt zu begleiten. Seine einzige Bedingung: Stella darf keine Fragen zu seiner Vergangenheit stellen. Spontan sagt sie zu, und die Reise beginnt wie ein Traum, der sich erfüllt. Stella genießt das Leben an Bord, die Weite des Ozeans, die sternenklaren Nächte, erlebt ein Abenteuer nach dem anderen und findet langsam zu sich selbst zurück. Doch dann wird immer deutlicher, dass Balthasar etwas zu verbergen hat. Und auch Stella wird mit einer unbequemen Wahrheit über ihr Leben konfrontiert.

Stella lebt derzeit in eine Jugendherberge. Aus der gemeinsamen Wohnung mit ihrem Mann ist sie ausgezogen, nachdem ihr Mann mit ihr Schluss gemacht hat. Auch ihre Stelle hat sie verloren. Dabei war sie eine begnadete Masseurin, die die Gabe hatte, das Wesen und die Probleme der Menschen zu erspüren und die Blockaden zu lösen. Doch auch diese Gabe ging ihr verloren....
Nun sitzt sie auf einer Parkbank und hat keine Ahnung wie ihr Leben weiter gehen soll. Da wird sie von Balthasar angesprochen. Der alte Mann verwickelt sie in ein Gespräch und dabei erfährt sie, dass er vorhatte eine Kreuzfahrt mit seiner Verlobten zu machen, die aber verstorben ist. Die Reise ist aber bereits gebucht und so bittet er Stella mit ihm auf Kreuzfahrt zu gehen. Er übernimmt alle Kosten und Stella darf machen was sie will mit einer Ausnahme: Das Abendessen muss sie mit ihm zusammen auf seiner Kabine einnehmen und ihm von ihrem Tag erzählen..... Balthasar hat nicht vor, seine Kabine zu verlassen. Eine sehr schräge Vorstellung, aber  Stella hat keine anderen Pläne und so lässt sie sich auf diesen Vorschlag ein.
Stella erlebt das Leben an Bord wie im Rausch. Doch auch hier ist sie hin und hergerissen, mal ist sie die freundliche Stella, die anderen Menschen helfen will, mal die oberflächliche lebenshungrige Stella, die nichts anbrennen lässt.
Bei den abendlichen Gesprächen mit Balthasar wird schnell klar, dass diese Mann nicht nur schüchtern ist, sondern dass er etwas zu verbergen hat. Als er dann offensichtlich von einem Stewart erkannt wird, verlangt er von einem anderen Stewart bedient zu werden. Doch Stella darf keine Fragen zu seiner Vergangenheit stellen, das ist Teil ihrer Abmachung...

Wer hier einen Reisebericht über das Leben  auf Kreuzfahrtschiffen erwartet liegt schon mal falsch. Davon erzählt der Roman recht wenig. Viel mehr geht es um die Reflexion seines eigenen Tuns, um Verzeihen und Neuanfang.... Doch auch die Gespräche zwischen Balthasar und Stella haben mir oft  zu wenig Tiefgang....

Am schönsten fand ich Stellas Begegnung mit dem 12-jährigen Luis. Seine Mutter arbeitet auf dem Schiff und kann dafür mit dem Jungen dort leben. Dieser hat so viele Allergien, dass es ihm eigentlich nur in diesem Seeklima gut geht. Doch trotz seines Handicaps lässt sich der Junge nicht unterkriegen und Stelle eröffnen sich über ihn ganz neue Perspektiven. Stella beschließt, dass auch Balthasar den Jungen kennen lernen soll und arrangiert ein nächtliches Treffen....

Doch dann ist Balthasar verschwunden..... Die Kabine ist ordentlich aufgeräumt, die Balkontüre offen, aber Balthasar ist weg........

Irgendwie hatte ich vom Cover her so den Eindruck, das ist ein netter kleiner Roman, der sich so nebenbei liest und gute Unterhaltung verspricht. Da wurde ich aber enttäuscht. Das Buch ist ganz was anderes: Es ist ungewöhnlich, weil es so gar nicht dem Klischee entspricht, besonders, weil  eine ganz neue Idee dahinter steckt, nachdenklich machend, weil man auch über sein eigenes Leben sinniert, ärgerlich machend, weil ich mit den Protagonisten nicht warm werden konnte und weil der Schluss zwar völlig unerwartet aber viel zu dick aufgetragen ist.

Wer also auf der Suche nach besonderen Büchern ist, der ist hier richtig. Verschenken würde ich das Buch nicht, dafür ist es zu speziell.

Ich danke dem Verlag, der mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Meine Rezension wurde dadurch nicht beeinflusst und entspricht komplett meiner eigenen Meinung.

Diesen Beitrag verlinke ich nun auch ins Lesezimmer von Karminrot ( https://lesezimmer.karminrot-blog.de/2020/03/04/meine-buecherliste-im-maerz/ ). Schaut doch mal vorbei.




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