Häkelkette

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Sonntag, 6. Mai 2018

Buchvorstellung: "Der Tag X" von Titus Müller


Nachdem mit das letzte zeitgeschichtliche Buch so begeistert hatte, habe ich gleich das nächste gelesen und stelle euch als erstes wie immer den Klappentext vor:

Das Leben der Gymnasiastin Nelly Findeisen wird mit jedem Tag komplizierter. Es reicht nicht, dass sie ihren Vater, der vor sieben Jahren nach Russland abkommandiert wurde, nie mehr sieht, auch ihre Mutter wird ihr zusehends fremder. Hinzu kommt ihr Engagement in einer kirchlichen Jugendorganisation, was im Frühjahr 1953 zum Rauswurf aus der Schule führt. Trost könnte sie bei dem jungen Uhrmacher Wolf Uhlitz finden, der sich in sie verliebt hat. Er will ihr helfen, legt sich dafür sogar mit seinem Vater an, entwendet staatliche Dokumente und landet im Gefängnis. Was Wolf nur vage ahnt: Die junge Nelly steht in einer geheimnisvollen Verbindung mit einem russischen Spion namens Ilja, der sie mit Nachrichten über ihren verschleppten Vater versorgt und den Austausch von Briefen mit ihm vermittelt. Wie Wolf träumt auch Ilja von einem Leben mit Nelly – aber als sich in Berlin und Halle die Unzufriedenheit mit dem Regime in Massendemonstrationen entlädt, hängt ihrer aller Leben an seidenen Fäden.

Titus Müller erzählt eindringlich und packend vom Leben der Aufbegehrenden und entfaltet authentisch und detailgenau das Panorama eines Aufstandes, der beispielhaft wurde.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin mit der Geschichte der DDR nicht so bewandert. Den Aufbau in Westdeutschland in der Nachkriegszeit habe ich viel näher mitbekommen, das war schließlich die Zeit meiner Eltern und Großeltern. Selbstverständlich kenne ich die Geschichte des 2. Weltkriegs und die Aufteilung Deutschland unter den Alliierten Mächten, man weiß, dass es in der DDR einen großen Volksaufstand gab. Schließlich war dieser Tag jahrelang ein Feiertag. Aber wie kam es dazu und was genau ist da passiert?

Titus Müller stellt uns in seinem Roman erfundene Personen vor. Da begegnen wir der Schülerin Nelly, deren Vater Wissenschaftler ist und von den Russen deportiert wurde. Sie ist Mitglied der Jungen Gemeinde und wird deshalb kurz vor dem Abitur von der Schule verwiesen. Nelly begegnet Wolf, einem Uhrmacher mit eigenem Geschäft. Sein Vater ist ein hohes Parteimitglied.  Wolf verliebt sich in Nelly, aber hat diese Beziehung zu dieser Zeit eine Chance? Außerdem lernen wir Ilja kennen, einen russischen Soldaten, den Nelly bei der Deportation ihres Vaters kennen lernt.  Ilja arbeitet für den Geheimdienst. Er mag Nelly sehr und riskiert alles für sie. Nur über ihn kann sie die Verbindung zu ihrem Vater halten. Da ist Lotte, eine einfache Fabrikarbeiterin, die alleine mit ihren 3 Söhnen über die Runden kommen muss. Da ist ihr Cousin und seine Frau......

Über diese grundverschiedenen Personen erhält man Einblick in das Leben in den 50er Jahren, ihre täglichen Herausforderungen, ihre Probleme... Dieses Buch ist sehr eingängig geschrieben und es ist eine hervorragende Verbindung von fiktiven Ereignissen und realer Geschichte. So macht Geschichte Spaß! Auch dieses Buch möchte ich euch als herausragendes Stück Zeitgeschichte unbedingt zum Lesen empfehlen.

Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlang kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich herzlichen Dank. Bei meiner Rezension handelt es sich um meine eigene Meinung, die dadurch nicht beeinflusst wurde.

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